An die verschiedenen Schichten eines Flachdaches werden hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus und der Nutzung zusätzliche Anforderungen gestellt. Insbesondere Dämmung und Abdichtung, aber auch Entwässerung und Belichtung stellen Problempunkte dar, die während des Entwurfsprozesses und in der Nutzungsphase besondere Beachtung erfordern. Da die tragende Konstruktion eines Flachdaches üblicherweise den inneren Raumabschluss als oberste Decke bildet, sind insbesondere die bauphysikalischen Aspekte zu berücksichtigen. Beim Typus des sog. Umkehrdaches, einer einschaligen unbelüfteten Konstruktion, ist die Dachabdichtung unter der Wärmedämmung unmittelbar auf der Unterkonstruktion angeordnet. Dieser Aufbau entstand aus der Überlegung, dass eine Dampfsperre bereits eine hochwertige Dachabdichtung darstellt und beim üblichen → Warmdachaufbau die obere Dichtungsschicht nur die Aufgabe hat, die Wärmedämmung zu schützen. Mit Entwicklung entsprechender Dämmstoffe (XPS), die kein Wasser aufnehmen und nicht quellen oder schrumpfen, wurde ein solcher Aufbau machbar.
Hinsichtlich der konstruktiven Eigenschaften der massiven Tragkonstruktion siehe → Massivdecken (MD).

Flachdächer haben gegenüber geneigten Dächern den Vorteil, bei entsprechender konstruktiver Ausformung als begehbare oder befahrbare Fläche die Gebäudenutzfläche zu erweitern und können ohne große Rückbaumaßnahmen nachträglich zu vollwertigen Geschossen ausgebaut werden. Allerdings ist die Lebensdauer älterer Abdichtungsstoffe für Flachdächer nach ca. 25 bis 35 Jahren erreicht. Natürlich erfordern Flachdächer zu ihrer Erhaltung und zur Verlängerung ihrer Lebensdauer wie jedes andere Dach auch regelmäßige Wartung und Pflege. Die Dachflächen sollten mindenstens jährlich überprüft werden, dies schließt die Beseitigung von Verschmutzungen, Kiesverwehungen und unerwünschtem Pflanzenbewuchs ebenso ein wie die Reinigung von Dachrinnen und -abläufen und von Be- und Entlüftungsöffnungen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Dachflächen ungehindert zugänglich sind.

 
<u>Wärme:</u>
Die wärmetechnischen Eigenschaften von alten Umkehrdächern sind weitgehend identisch mit denen von den klassischen → Warmdächern.

<u>Feuchte:</u>
Der wesentliche Unterschied zwischen Umkehrdach und → Warmdach besteht in der veränderten Lage der Dachabdichtung und der Wahl der entsprechenden Dämmschicht. Dadurch verändern sich die diffusionstechnischen Eigenschaften der Konstruktion nur unwesentlich, denn die Lage der Dampfsperre dabei unverändert bleibt.

<u>Schall:</u>
Die akustischen Eigenschaften von alten Umkehrdächern sind weitgehend identisch mit denen der klassischen → Warmdächer.

<u>Maßnahmen:</u>

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