(Seminaristische) Gruppenübung

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Vier Schritte zur digitalisierten Lehre

Im Vorfeld aufbereiten bzw. aufzeichnen müssen Sie als Lehrpersonen in der Regel nichts. Die Materialien und beispielsweise Übungsblätter dürften in den meisten Fällen ohnhin bereits in digitaler Form vorliegen.
Aber: Sie können überlegen, ob Sie im Laufe des Semesters ggf. Musterlösungen, durch Sie vorgerechnete Aufgaben oder ergänzende Erklärungen zu manchen Aufgaben als Aufzeichnungen zur Verfügung stellen möchten.
Außerdem sollten Sie in der Vorbereitungsphase davon ausgehen, dass Sie sowohl mit synchronen (via Webex Meetings und Training) als auch mit asynchronen Materialien die Veranstaltung (mit einem Kursforum und Aufzeichnungen durch die Student*innen) durchgeführen werden. Asynchrone Anteile bieten nicht nur allen Beteiligten mehr zeitliche Flexibilität, sondern beugen auch möglichen Bandbreitenproblemen sowie Ungleichheiten bei der Hardwareausstattung der Teilnehmer*innen vor.
Dreh- und Angelpunkt Ihrer Online-Lehre ist in der Regel Ihr Kurs in ILIAS, der zentralen Lernplattform der Universität Stuttgart und somit dem zentralen Werkzeugkasten für digitale Lehr-/Lernunterstützung.
Kurse zu Lehrveranstaltungen werden bei uns grundsätzlich über die C@MPUS-ILIAS-Schnittstelle erzeugt. Die Übertragung wird normalerweise durch die Lehrpersonen oder durch andere Beauftrage im Studiengang/am Institut/Lehrstuhl explizit aktiviert. 
Tipp: Die Startseite Ihres Kurses können Sie über Seite bearbeiten gestalten und z.B. mit einer Begrüßung und einer kleinen »Kursanleitung« versehen. Vgl. Oberfläche von Container-Objekten gestalten.
Gestalten Sie beispielsweise einmal Ihre ILIAS-Startseite mit 3 Bereichen (Kommunikation/ Materialien/ Probeklausur) oder im Kacheldesign:
Um den Kurs zu strukturieren, bieten sich OrdnerObjektblöcke (die sich auch gut kombinieren lassen) und Sitzungen an.
Sowohl Ordner als auch Sitzungen lassen sich für eine wochen-/terminbasierte Struktur nutzen. Möchten Sie den Kurs hingegen thematisch strukturieren, sollten Sie auf Ordner (ggf. in Kombination mit Objektblöcken) setzen.
Die Kurs- und Ordner-Seiten selbst lassen sich in die Gestaltung mit einbeziehen.
Für dieses Lehrformat bietet sich u.U. eher eine termin-/wochengebundene  Unterteilung an. Über die Option Verfügbarkeit im »Kontextmenü« neben Sitzungen oder Ordnern können Sie diese mit einer zeitlich begrenzten Verfügbarkeit versehen, wenn Übungblätter z.B. in einer bestimmten Frist oder zu einem virtuellen Treffen zur Verfügung stehen sollen.
Ordner werden häufig in ILIAS dazu verwendet, um eine Struktur (wochen- oder themenbasierend) im ILIAS Kurs zu erzeugen. Dadurch wird die Startseite des Kurses übersichtlicher, und Studierende haben einen schnelleren Zugriff auf die relevanten Materialien. Jegliches ILIAS Lernobjekt lässt sich einem Ordner zuordnen und darunter einsortieren. Eine Alternative zum Ordner ist die Sitzung, die aber aufgrund des veralteten Entwicklungsstandes nicht mehr verwendet werden sollte.
Einsatzmöglichkeiten
  • Dateien zu einem bestimmten Thema gesammelt und übersichtlich anbieten, z. B. Übungsklausuren oder Übungsblätter
Tipp: Sie finden unter dem Stichwort "Strukturierung von ILIAS-Kursen" in der Sammlung der Good Practice Beispiele mehrere Videos zu Kursen mit sinnvollen Strukturen.
Stellen  Sie Ihre Inhalte in den Ordnern oder Sitzungen bereit. Die wichtigsten Objekte hierfür sind:
  • Datei (für PDF, PowerPoint etc.)
  • Mediacast, alternativ Interatives Video (für eigene Video-Dateien)
  • Lernmodul ILIAS (für die Darstellung strukturierter Inhalte direkt in ILIAS/im Browser)
  • Weblink (für Verweise z.B. auf lizensierte UB-Angebote oder auch Webex-Meeting-Räume)
Vgl. auch unsere Toolbox zu den Werkzeugen in ILIAS.
Mit dem ILIAS-Lernobjekt Datei können Sie verschiedene Dateien in den ILIAS-Kurs hochladen und den Studierenden bereitstellen. Sie können die Dateien über Drag’n’Drop entweder auf die ILIAS-Kursseite oder auf das Upload Menü ziehen.
Einsatzmöglichkeiten
  • Materialien aus der Lehrveranstaltung zur Verfügung stellen (z. B. Folien, Übungen, ...) und zum Download anbieten
Mithilfe von Opencast lassen sich Videoaufzeichnungen einer Vorlesung erstellen. Der Vortrag kann im Hörsaal oder mit Opencast Studio auch am eigenen Computer aufgezeichnet werden. Wir empfehlen kurze, thematische Lehrsequenzen, die den Studierenden strukturiert zum Selbststudium zur Verfügung gestellt werden.
Einsatzmöglichkeiten
  • Einbinden von Vorlesungsaufzeichnungen
  • Videos annotieren und analysieren
Viel eher als bei anderen Lehrformaten mit größerer Teilnehmerzahl kann Cisco Webex Meetings ein wichtiges Werkzeug für die Durchführung virtueller Treffen sein.
Wichtig beim Einsatz von Webex sind klare Regeln für alle Teilnehmer*innen und eine ggf. aktive Moderation. Wer nicht spricht, sollte sein Mikrofon z.B. in der Regel besser stumm schalten. Und ohne ein Headset gibt es oft Probleme mit Hall und Echos; es reicht aber meist ein ganz einfaches Headset, wie bei Smartphone mitgeliefert wird.
Gerade für Studierende, die einen komplexen Zusanmenhang verdeutlichen möchten wie z.B. etwas vorrechnen, ist die Verwendung des Smartphone für die Webex-Sitzung ggf. eine einfache Möglichkeit dies zu tun: Statt an der Tafel schreibt man mit einem Stift auf Papier, auf das man die Kamera das Smartphone richtet. – Die Kameras von Smartphones sind den Webcams der meisten Computer weiter überlegen und ein Client für Webex Meetings ist sowohl für iOS als auch Android in den jeweiligen App-Stores kostenlos verfügbar.
Tipp: Weblinks eignen sich sehr gut, um aus dem ILIAS-Kurs auf Ihren persönlichen Webex-Raum zu verweisen.
Virtual-Classroom-Sitzungen, egal ob mit Webex oder einem anderen, vergleichbaren Werkzeug, sind für alle Beteiligten sehr anstrengend. Sie sollten daher in Erwägung ziehen, die Zahl der Live-Sitzungen zu reduzieren und die Teilnehmer*innen ggf. einmal im Semester über eine Aufzeichnung vorrechnen zu lassen, die über eine Übung eingereicht werden können.
Für die bei einem Online-Kurs überaus wichtige Kommikation mit den und Einbindung der Student*innen bietet sich zu allererst das Forum an, dass viel besser als ein Chat asynchron funktioniert.
Dabei sind Sie keineswegs auf ein Forum pro Kurs festgelegt. Gerade wenn Sie mit Themenblöcken arbeiten, bietet sich u.U. ein Forum pro Thema an. Wenn Sie die Foren nicht über den Kurs bzw. die Themen-Ordner o.ä, verteilen möchten, können Sie sie auch in einem Ordner (oder Objektblock) »Kurskommunikation« bündeln.
Bei diesem Veranstaltungstyp können Sie neben einem Kursforum für Fragen z.B. noch ein weiteres Forum zur Lerngruppenfindung anbieten. Eine Vorschlag für einen Einstiegstext dazu finden Sie hier:
Thema: Über dieses Forum

Liebe Studierende,

in diesem Forum haben Sie – als optionales Angebot – die Möglichkeit, untereinander eigenständig Lerngruppen zu dieser Lehrveranstaltung zu gründen, zu suchen und zu finden.

Wenn Sie sich gefunden haben, können Sie für Ihre Lerngruppe als Austauschplattform auch eine Arbeitsgruppe im studentischen Bereich im Magazin von ILIAS einrichten. Auf diese Kategorie haben wir Lehrenden übrigens grundsätzlich keinen Zugriff –  es sei denn, Sie laden uns explizit in Ihre ILIAS-Gruppe ein.

So richten Sie eine Gruppe ein:
  • Öffnen Sie (z.B. in einem neuen Browsertab) den »Studentischen Bereich« (<https://ilias3.uni-stuttgart.de/goto_Uni_Stuttgart_cat_1250.html>).
  • Klicken Sie dort auf die Schaltfläche »Neues Objekt hinzufügen« und auf die einzige Option, »Gruppe«.
  • Geben Ihrer der Gruppe einen sinnvollen Namen.
  • Als Typ ist die »Standardgruppe« in der Regel die richtige Wahl.
  • Nach dem Anlegen finden Sie sich im Einstellungen-Reiter der Gruppe wieder. Hier können Sie ggf. den Gruppenbeitritt anders einstellen. »Direkter Beitritt« ist standardmäßig ausgewählt.
  • Andere Mitglieder Ihrer Lerngruppe können Sie über den gleichnamigen Reiter der Gruppe direkt hinzufügen.
  • Wenn Sie hier im Forum auf eine bestehende Gruppe verweisen möchten, nutzen Sie dazu bitte den »Link zu dieser Seite« vom Seitenfuß des Inhalts-Reiters oder vom Info-Reiter der Gruppe (und nicht den Link aus der Adressliste Ihres Browsers).
Wichtig: Bitte sprechen Sie sich innerhalb Ihrer Lerngruppe ab, wer ggf. die ILIAS-Gruppe anlegt, damit es nicht am Ende mehrer ILIAS-Gruppen für ein und dieselbe Lerngruppe gibt.

Bitte gehen Sie in diesem Forum respektvoll miteinander um – und mißbrauchen es nicht für Zwecke jenseits dieser Lehrveranstaltung.

Darüber hinaus werde ich mich / werden sich meine Kolleginnen und Kollegen und ich hier weitgehend heraushalten.

Sollten Sie eine Lerngruppen suchen, aber keine finden, sprechen Sie mich / uns direkt an (z.B. per Mail) – wir unterstützen Sie!

Viel Erfolg und frohen Wissenszuwachs!
Das ILIAS-Objekt Übung dient für aufgabenbasierte Abgaben, vor allem von Dateien. Innerhalb einer Übung können mehrere, ggf. mit jeweils eigenem Start- und Abgabedatum versehene Aufgaben gestellt werden. Alle Abgaben lassen sich von den Lehrenden am Ende gesammelt herunterladen. Außerdem erlaubt die Übung Feedback sowohl durch die Lehrenden als auch in Form von Peer-Feedback und verfügt über einen Team-Modus. Und sie kann so konfiguriert werden, dass die Abgaben wahlweise nach Ablauf der Abgabefrist für alle Kursteilnehmer*innen einsehbar werden.
Die Übung eignet sich auch, aufgezeichnete Vorrechnungen von Studierenden einzusammeln und so u.U. die Zahl von Live-Sitzungen in Webex zu reduzieren.
Student*innen können dabei, außer auf Hörsaal-Aufzeichnungen, u.a. auf alle an der Uni Stuttgart angebotenen Aufzeichnungswerzeuge zurückgreifen.
Für die synchrone Kommunikation Ihnen in ILIAS auch das Objekt Chatraum zur Verfügung.
Wichtig: Vor allem Textchats funktionieren am besten mit einer kleineren Zahl von Teilnehmern. Ansonsten wird es für alle Beteiligten sehr anstrengend, Fragen gehen unter und Sie kommen bei der Beantwortung nicht hinterher.
Im Abschnitt Zusätzliche Funktionen in den Kurseinstellungen könne Sie die Neuigkeiten aktivieren. Danach lässt sich im gleichnamigen Unterreiter der Einstellungen die Timeline einschalten. Dort können Sie auch direkt aktuelle Ankündigungen für die Teilnehmer*innen hineinschreiben.
Für die bei einem Online-Kurs überaus wichtige Kommunikation mit den Studierenden und deren Einbindung bietet sich zu allererst das Forum an, welches viel besser als ein Chat asynchron funktioniert.Dabei sind Sie keineswegs auf ein Forum pro Kurs festgelegt. Gerade wenn Sie mit Themenblöcken arbeiten, bietet sich u.U. ein Forum pro Thema an. Wenn Sie die Foren nicht über den Kurs bzw. die Themen-Ordner o.ä, verteilen möchten, können Sie sie auch in einem Ordner (oder Objektblock) »Kurskommunikation« bündeln. Tipp: Statt sich von E-Mail-Benachrichtigungen zu neuen Beiträgen den Posteingang füllen zu lassen, schauen Sie möglichst regelmäßig in das Forum. Zeigen Sie Präsenz dort, aber lassen Sie die Studierenden auch untereinander diskutieren.
Einsatzmöglichkeiten
  • Ankündigungen und News auf schnellem Wege allen Kursmitgliedern mitteilen
  • Austausch zwischen Studierenden und zwischen Lehrperson-Studierende ermöglichen
  • Fragen zur Lehrveranstaltung gesammelt an einer Stelle stellen und beantworten
  • Missverständnisse und Unklarheiten bezüglich des Kurses schnell klären
Der ILIAS Chat dient zur synchronen Kommunikation und unterscheidet sich nicht wesentlich zu allgemein bekannten Chatsystemen. Die Teilnehmer können sich über eine Texteingabe  mit anderen austauschen und der Dozent kann im Nachgang den Chat exportieren. Der Chat bietet nicht so viele Funktionen (senden von Bildern, Videos. etc.) wie heutzutage bekannte Messenger wie WhatsApp.
Einsatzmöglichkeiten
  • direkte Kommunikation zwischen den Teilnehmern
Tipp: Sie finden in der Sammlung der Good Practice Beispiele mehrere Videos zum Thema "Interaktion mit Studierenden". 
Lernstandskontrolle geschieht bei diesem Lehrformat zwar implizit und forwährend, Lehrende sollten bei reiner Online-Durchführung einige Faktoren bedenken:
  • Häufige Webex-/Virtual-Classroom-Sitzungen (ggf. in zahlreichen Veranstaltungen) sind für alle Beteiligten anstrengend, der Lerneffekt bei Student*innen dürfte im Laufe des Semester rapide sinken.
  • Sie können nicht bei allen Teilnehmer*innen von einem durchgehend hohen technischen Standard ausgehen; nicht jede(r) Student*in verfügt über daheim über einen schnellen Internetanschluss und/oder Endgeräte der neuesten Generation.
  • Verschiedenste Aspekte fortgesetzter sozialer Isolation in Folge der aktuellen COVID-19-bedingten Gesamtsituation machen das Lernen für Student*innen ggf. erheblich schwieriger als zu ›normalen‹ Präsenzzeiten.
Passen Sie Anforderungen und auch Bearbeitungszeiten daher bedarfsgerecht an und experimentieren Sie ggf. mit asynchronen Formaten als Alternative zu einem reinen Live-Übungsbetrieb.
Die wichtigesten ILIAS Objekte, um die Lernstände abzufragen sind:

Didaktische Grundbausteine

Welche digitalen Tools bilden Ihr Lehrhandeln bestmöglich ab? Wodurch erreichen Sie bestmöglich Ihre Lehrziele?
Während der seminaristischen Gruppenübung ist die Lehrperson zwar Experte bzw. Expertin für die Inhalte, jedoch sind es die Studierenden, die z.B. an der Tafel Aufgaben vorrechnen und sich zu den Fachinhalten austauschen. Die Lehrperson hält sich eher  im Hintergrund, achtet vor allem auf den Rahmen und greift bei Bedarf steuernd ein. Tutorinnen und Tutoren erfüllen also Moderations- oder Beratungsaufgaben. Beispielsweise organisieren sie die studentischen Vorträge, geben Feedback oder helfen in Einzel- oder Gruppengesprächen bei Schwierigkeiten weiter. In einigen Gruppenübungen geht die Beratung jedoch auch darüber hinaus, etwa wenn Klausurstrategien oder die Bewältigung des Studiums allgemein Thema werden. Auch im digitalen Szenario ist es die Aufgabe der Lehrperson, Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen, Hilfestellungen zu geben und, wenn nötig, korrigierend einzugreifen.
Insbesondere schriftliche Kommunikation ist anfällig für Missverständnisse und Schieflagen. Daher empfiehlt es sich gerade auch in Foren oder Chats wertschätzendes Feedback zu geben und entsprechende Regeln zu beachten, damit Feedback angenommen werden kann:
  1. Feedback nur dann geben, wenn es gewollt ist. Im Zweifelsfall Feedback besser persönlich geben und nicht öffentlich (Forum). Zu Beginn sollte mit Studierenden vereinbart werden, dass Feedback zu Fragen oder Aufgaben für alle zugänglich ist.
  2. Feedback subjektiv, aus der Ich-Perspektive, formulieren und generalisierte Aussagen („man macht das so nicht“) vermeiden. Wenn es sich um objektive Maßstäbe handelt (falsch/richtig), gilt es wertneutral auf die Gründe für falsche Ergebnisse oder schlechte Leistungen zu verweisen.
  3. Feedback am besten konkret geben, nicht verallgemeinert. Im digitalen Format sind unter Umständen links zu Quellen und Materialien direkt verknüpfbar, an denen weiter gelernt werden kann.
  4. Feedback sollte auch positive Dinge hervorheben und nicht nur auf Negatives beschränkt sein.
Ein zentraler Aspekt von Gruppenübungen ist oft (aber nicht immer) die Korrektur von freiwilligen oder verpflichtenden Übungsaufgaben, die von den Studierenden bearbeitet und von Tutorinnen und Tutoren bearbeitet werden. Dieses Szenario lässt sich in ILIAS durch die Vergabe von entsprechenden Rollen unterstützen. Tutor*innen können dann eingereichte Abgaben sichten und Dateien mit Feedback hochladen.

In größeren Veranstaltungen, bei denen mehrere Übungsgruppen mit meist identischem Inhalt angeboten werden, ist eine Koordination zwischen den einzelnen Tutor*innen bei der digitalen Lehre besonders wichtig. Eine regelmäßige Tutorenbesprechung, unter Beteiligung der Lehrenden, kann helfen, Beobachtungen zum Lernstand zu aggregieren, insbesondere, da Studierende bevorzugt Probleme zunächst bei Tutor*innen ansprechen.
Welche digitalen Tools unterstützen bestmöglich die Lernaktivitäten der Studierenden? Durch welche Tools können Sie die Studierenden unterstützen die Ziele der Gruppenübung und der zugehörigen Lehrveranstaltungen zu erreichen?
Das Ziel ist es, dass Studierende ihr Wissen selbstständig anwenden und vertiefen. Je nach Ausgestaltung der seminaristischen Gruppenübung werden Aufgaben im Vorfeld der Gruppenübung als Hausaufgabe vorbereitet und in der Sitzung besprochen und vertieft oder die Erarbeitung findet während der Sitzung statt.
Lernvorlieben von Studierenden unterscheiden sich. Manche Studierende bevorzugen es alleine zu arbeiten, andere tun sich in Kleingruppen zusammen. In beiden Fällen bedarf es einer Ansprechperson, die bei Fragen zur Verfügung steht oder Denkanstöße gibt. Um quasi auch digital präsent zu sein, empfiehlt es sich daher Räume zu schaffen, wo sich sowohl Studierende als auch die Lehrperson zur Gruppenübungszeit treffen.

Im digitalen Lehrszenario sollten Sie versuchen auch Studierende, die eher ein Lernen im Selbststudium präferieren, in Gruppenaktivitäten einzubinden. Es muss zumindest sichergestellt sein, dass niemand verloren geht, weil Kommunikationshürden bestehen. Auch Selbstlerner können und sollten sich regelmäßig über ihren Lernstand versichern. Sie können als Lehrperson etwa regelmäßig zur Reflexion des eigenen Lernstandes anregen und entsprechende Aufgaben anbieten.
Im digitalen Format ist es das Ziel eine virtuelle Situation zu schaffen, die gemeinsames Lernen der Studierenden und die Beratung durch TutorInnen erlaubt. Die Aufgabe des Lehrenden ist es in der ersten Gruppenübung den Studierenden zu ermöglichen Lerngruppen zu bilden. Dafür steht auf ILIAS die Funktion "Gruppe" zur Verfügung. Durch die eher geringe Teilnehmerzahl können synchrone Verfahren, wie Webex oder Chats, funktionieren. Der Einsatz von Foren kann parallel erfolgen. So können Probleme mit Übungsaufgaben im Forum gesammelt werden und zu einem fixen Termin gibt der Tutor in Webex gezielte Antworten auf die wichtigsten Probleme. Nachrangige und sehr individuelle Probleme können im Forum oder synchronen Gesprächen (Sprechstunden) bearbeitet werden, sofern es die Ressourcen zulassen. Auch die Möglichkeit eines geteilten Desktops (Webex) kann es TutorInnen erlauben, zentrale Probleme live und für alle sichtbar im Detail zu erläutern.
Wie kaum ein anderes Format setzt die Gruppenübung an der Schnittstelle zwischen Präsenz- und Selbstlernen an. Sie unterstützt Studierende dabei, ihren eigenen Lernprozess zu reflektieren und zu steuern. Da im virtuellen Lehrformat der persönliche Kontakt stark beschnitten ist, sollte große Aufmerksamkeit auf die erfolgreiche Kommunikation gelegt werden. Lehrende in den Gruppenübungen können regelmäßig zur Reflexion auf das eigene Lernverhalten („Wie lernt ihr am besten? Wie gut geht es voran? Wie gut fühlt ihr euch vorbereitet?“) oder Lernhindernisse („Was bereitet die größten Probleme?“) anregen. Motivation ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Die soziale Eingebundenheit kann durch Chat und Videokonferenz sowie verlässliche und respektvolle Kommunikation im Forum erhöht werden. Manchen Studierenden hilft es auch, konkrete Pflichttermine zu haben, auf denen sie hinarbeiten müssen (z.B. das Votiersystem). Auch das lässt sich durch Übungen in ILIAS umsetzen.
Anregungen zu Motivationsbedingungen
Welche digitalen Tools unterstützen Sie und Ihre Studierenden dabei die Kommunikation (synchron und asynchron) untereinander zu ermöglichen? Durch welche Tools ermöglichen Sie den Studierenden untereinander fachlich zu kommunizieren?
Durch den Wegfall der face-to-face Interaktionen ist es schwerer den Kontakt zu den Studierenden herzustellen. Da dieser aber Kernbestand der seminaristischen Gruppenübung ist, bedarf es Alternativen. Durch erhöhte Präsenz im Forum Ihrerseits und vor allem durch das aktive Bilden von Lerngruppen können Sie dies etwas auffangen. Setzen Sie das Zeitfenster Ihrer Gruppenübung als verbindlichen Termin, zudem Sie ansprechbar sind und sich per Webex oder ILIAS-Chat mit den Studierenden in Verbindung setzen. 
Mit- und untereinander zu lernen stellt ein großes Potential für den Lernerfolg dar. Neben der Möglichkeit, sich virtuell in Lerngruppen für den direkten Austausch zu versammeln oder Fragen im Forum asynchron zu diskutieren, können Peer-Verfahren auch konkreter und stärker formalisiert verwendet werden. Die Herausforderung besteht hierbei in der Organisation der Peers, beispielsweise von Paaren aus Feedbackgeber und Feedbacknehmer. ILIAS bietet grundsätzlich viele Möglichkeiten dies zu koordinieren.
  1. Peer-Feedback: Sie organisieren die Bearbeitung von Aufgaben und Lerneinheiten so, dass alle Studierenden z.B. zwei anderen KommilitonInnen schriftlich Feedback zu den Ergebnissen geben.
  2. Peer-Review: Sie regen Studierende dazu an, dass man sich wechselseitig Arbeitsaufgaben korrigiert und zum Beispiel vor einer Pflichtabgabe wechselseitige Reviews schreibt. Reviews an KommilitonInnen können auch selbst wiederum Pflichtabgaben sein.
  3. Peer-Grading: Sie koordinieren eine anonymisierte Notenvergabe unter Studierenden. Der Lerneffekt ist insbesondere dann gegeben, wenn die Studierenden die tatsächlichen Bewertungsschemata bekommen und sozusagen aus der Sicht von Lehrenden auf die Zwischenleistungen oder Übungsaufgaben ihrer KommilitonInnen blicken.
Peer-Feedback-Broschüre
Mit welchen digitalen Tools bekommen sowohl Sie als auch Ihre Studierenden ein Feedback zum aktuellen Lernstand?
Formatives Feedback, also die fortlaufende Rückmeldung zum eigenen Lernstand, ist wichtiger Bestandteil der seminaristischen Gruppenübung. Durch die gemeinsame Bearbeitung von Aufgaben und die Unterstützung durch die Lehrperson (oft studentische Tutor*innen) erhalten die Studierenden unmittelbares Feedback. Die Gruppe motiviert unter Umständen trotz Schwierigkeiten an einer Aufgabe dran zu bleiben. Damit dies auch im digitalen Format gelingen kann, sollten Sie sich regelmäßig über die Arbeit in den Kleingruppen informieren und die Studierenden auch bei Schwierigkeiten den Arbeitsprozess betreffend, unterstützen. Musterlösungen, die im Chat oder per Webex besprochen werden, können auf der Inhaltsebene hilfreich sein, noch zielführender ist jedoch Studierende in Webex-Meetings durch das Teilen von Inhalten ihre eigenen Ergebnisse vorstellen und diskutieren zu lassen.

Da Gruppenübungen oft begleitend für Großvorlesungen stattfinden, sind Sie beim Einholen einzelner Lernstände auf die enge Zusammenarbeit mit Tutor*innen angewiesen. Die Lernstandskontrollen müssen also auf die Gruppen heruntergebrochen werden. Setzen Sie regelmäßige Gruppenleitertreffen an oder richten Sie eine eigene Gruppe in ILIAS hierfür ein. Auch durch die Bereitstellung von niederschwelligen Lernstandserhebungen (Classroom Assessment Techniques) können Sie ein Fazit aus allen Gruppenübungen ziehen.
Classroom Assessment Techniques

Praxisbeispiele

Aufruf an Dozent*innen

Wir suchen gelungene Beispiele für die Digitalisierung von Lehre – aus dem Sommersemester 2020, aber selbstverständlich auch davor und darüber hinaus. Haben sie ein erfolgreiches Beispiel? Dann erzählen Sie uns bitte kurz davon. Am besten in unserem Lehrformate-Forum. Dort finden Sie auch bereits ein Beispiel.

Beratung und Support

Haben Sie Fragen hierzu? Benötigen Sie Beratung und Support? Schreiben Sie uns eine E-Mail:

Feedback zu den digitalen Lehrformaten

Wir werden diese Übersicht fortwährend erweitern und verbessern. Haben Sie Fragen oder Anmerkungen? Bitte schreiben Sie uns: elearning@tik.uni-stuttgart.de