3. Fenster und Türen
Allgemeine Beschreibung
Fenster und Türen sind Ausbauelemente zum Verschließen von Wandöffnungen. Sie dienen dem Zweck des Belichtens und Belüftens und ermöglichen als Verbindungselemente Sichtbeziehungen zwischen Innen- und Außenraum, wobei Hauseingangstüren hinsichtlich Transparenz und Belichtung eine Sonderrolle einnehmen. Fenster und Haustüren/Terrassentüren befinden sich in Außenwänden und sind somit allen möglichen Witterungseinflüssen − Sonne, Regen, Schnee − und weiteren von außen wirkenden Einflüssen − Schall, Schwingungen, Erschütterungen − ausgesetzt und müssen auch die Innenräume vor diesen Einflüssen schützen. Da Fenster und Türen sowohl konstruktiv als auch bauphysikalisch ähnlich bis gleich behandelt werden, gelten alle in diesem Modul gemachten Ausführungen zu Fenstern auch für Türen. Wo im Einzelfall Türen sich von Fenstern in dieser Hinsicht unterscheiden, wird dies explizit erwähnt.
Da Fenster einen Einschnitt in der Fassade darstellen, sind sowohl die Fenster selbst, aber auch die Anschlüsse der Fenster an die Leibung von besonderer bauphysikalischer Bedeutung. Bei der Verbindung des Fensterelements mit dem Bauwerk muss auf einen dichten, stabilen und elastischen Anschluss geachtet werden, der temperaturbedingte Dimensionsänderungen sowie minimale Bauwerkssetzungen zwängungsfrei durch entsprechende Fugenausbildung aufnehmen kann. In der Regel wird der Blendrahmen mit Schrauben und/oder Montagewinkel aus korrosionsfreiem Material in die Leibung montiert. Der Fugenraum zwischen Rahmen und Leibung wird elastisch ausgefüllt und dampfdicht auf der inneren Seite des Bauteilanschlusses rundum abgedichtet. Außen muss die Fuge gegen Witterungseinflüsse, wie Wind und eindringende Feuchte, abgedichtet werden. Die Abdichtung des Bauteilanschlusses sollte umlaufend in einer Ebene, jeweils zur Herstellung der Schlagregendichtheit in einer äußeren und zur Vermeidung von Tauwasser im Fugenbereich in einer inneren Ebene sein.
Fenster lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten unterscheiden, z.B.
- | nach der Art des Anschlags (→ innen, → außen, → stumpf) | ||||||||
- | nach dem verwendeten Werkstoff:
Verbundkonstruktionen aus den verschiedenen genannten Materialgruppen werden ebenfalls angeboten. Die Wahl des Materials hat entscheidenden Einfluss auf die Wartungsintervalle des Fensters in der Nutzungsphase. Kunststoff- und Metallfenster sind pflege- und wartungsärmer als Holzfenster, deren Oberfläche regelmäßig behandelt werden sollte. |
Im Bestand ist das Holzfenster als Einfach- oder Doppelfenster häufig anzutreffen. Da das äußere Erscheinungsbild bestehender Gebäude erheblich von der Wirkung der Fenster bestimmt wird, steht bei der Modernisierung insbesondere die Betrachtung der gesamten Gebäudehülle im Vordergrund.
Dabei gilt es folgende Anforderungen an Fenster als Elemente der Außenhaut eines Gebäudes zu berücksichtigen:
- | Beständigkeit gegen Witterungsbeanspruchung von außen |
- | Beständigkeit gegen Wasserdampfbeanspruchung von innen |
- | mechanische Festigkeit zur Aufnahme der Windlast |
- | Wärmeschutz |
- | Schallschutz |
- | Brandschutz |
Bestehende Fenster im Altbau sind zumeist Holzfenster mit Einfachverglasung, die einen unzureichenden Wärme- und Schallschutz bietet. Hauptsächlich sind im Bestand als typische Schäden undichte, verzogene und verfaulte Fenster und Türen zu finden. Erst in späteren Jahren wurden neben dem traditionellen Holz auch andere Werkstoffe wie etwa Kunststoff eingesetzt. Da der Wärmeverlust durch Altbaufenster durch Wärmeleitung, -konvektion und -strahlung im Bereich undichter Fugen viel höher ist als bei opaken Bauteilen, führt dies dazu, dass Altbaufenster in Außenwänden generell den größten bauphysikalischen Schwachpunkt darstellen.
Anders als bei trennenden Bauteilen im Inneren von Gebäuden kann bei Außenbauteilen je nach Einbausituation ein gerichteter, evtl. auch streifender Schalleinfall auftreten, z.B. bei hohen Gebäuden an stark befahrenen Straßen oder bei Schrägverglasungen. Die Schalldämmung ist dann geringer als im Prüfstand für diffusen Schalleinfall ermittelt. Die dabei oft bis zu 10 dB niedrigeren bewerteten Bau-Schalldämm-Maße sollten bei einem Vergleich mit Anforderungen Beachtung finden. Der Koinzidenzeinbruch verschiebt sich bei streifendem Schalleinfall um ca. eine Oktave zu tieferen Frequenzen hin.
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