Vergleichende Partizipationsforschung

Vergleichende Partizipationsforschung

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Prof. Dr. Oscar W. Gabriel

Vergleichende Partizipationsforschung

<b>Veranstaltungstyp:</b> Vorlesung im Hauptstudium

<b>Zeit:</b> Dienstag, 9.45-11.15

<b>Raum:</b> M 2.11

<b>Inhalt:</b> Nach dem Ende der „partizipatorischen Revolution“ der 70er Jahre scheint seit einigen Jahren in den westlichen Demokratien das Interesse an einer aktiven politischen Beteiligung abgenommen zu haben. In vielen Staaten sinkt die Wahlbeteiligung, die politischen Parteien und Interessenverbände und Vereine beklagen einen Mitgliederschwund, die Teilnahme an Protestaktionen und die Mitarbeit in neuen sozialen und politischen Bewegungen scheinen den Charme des Neuen verloren zu haben. Auf der anderen Seite entstanden neue, zeitlich und sachlich begrenzte Formen politischer Partizipation. Bürgerbegehren, Bürgerentscheide und verschiedene Formen der Konsultation von Bürgern in politischen Planungs- und Entscheidungsprozessen stellen eine Reaktion der politischen Eliten auf eine tatsächlich oder vermeintlich wachsende Nachfrage nach institutionalisierten, themenspezifischen Formen politischer Partizipation dar. Auch aus der Entwicklung der elektronischen Informations- und Kommunikationstechnologien ergeben sich gänzlich neue Mitwirkungsmöglichkeiten. Das Ziel der Vorlesung besteht darin, die Struktur, Entwicklung, Bestimmungsfaktoren und Konsequenzen traditioneller und neuer Beteiligungsformen im internationalen Vergleich zu untersuchen. Nach einer Einführung in die theoretischen und methodischen Grundlagen der Partizipationsforschung wird die Beteiligung der Bevölkerung an traditionellen Formen politischer Einflussnahme (Wahlbeteiligung, Mitarbeit in politischen Organisationen, partei- und wahlbezogenes Engagement) untersucht. Sodann werden die vorliegenden Erkenntnisse über die Beteiligung an legalen und illegalen Protestaktionen sowie an Volksinitiativen und Referenden vorgestellt. Im abschließenden Teil erfolgt eine Analyse der Bedeutung politischer Partizipation für die Weiterentwicklung moderner Demokratien.