5. Dächer

Allgemeine Beschreibung

Das Dach stellt den oberen Abschluss des Gebäudes zur Umgebung dar und ist somit aus bauphysikalischer Sicht ein zentraler Bestandteil des Bauwerks. Dächer haben die Aufgabe, Bauwerke und auch die Innenräume vor allen möglichen Witterungseinflüssen (Regen, Schnee und Wind, Hitze und Kälte) zu schützen. Je nach ihrer Form und Neigung üben sie einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamterscheinung eines Bauwerks aus. Allen Dächern ist in der konstruktiven Ausbildung gemeinsam, dass jedes Dachdeckungsmaterial durch ein Tragwerk gestützt wird, dessen Gestalt primär aus den baulichen Gegebenheiten (Spannweiten, Bautiefen) und den Möglichkeiten des Deckmaterials (Dachneigung) hergeleitet wird. Entsprechend der Dachgeometrie kann sich ein für Wohnzwecke nutzbarer Dachraum ergeben, der einerseits von der Dachneigung und andererseits von der Drempelhöhe beeinflusst wird.
Die erforderliche Dichtheit gegen Niederschläge hängt im Wesentlichen von der Neigung des Daches und dem gewählten Eindeckungsmaterial ab. Bei wasserdurchlässigem Material und großer Fugenanzahl ist die Dachneigung für eine einwandfreie Ableitung des Wassers ausschlaggebend.

Dächer sind zusammengefügt aus verschiedenen Materialien, die für die jeweiligen Teilfunktionen - Tragen, Dämmen, Dichten - optimal geeignet sind, und, exakt dimensioniert, in bestimmter Reihenfolge einander zugeordnet werden<!-- [Schmitt (1984)]-->. Die verschiedenen Dachkonstruktionen können nach ihrem Aufbau und nach der Form in Grundtypen eingeteilt werden:

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Flachdächer

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Warmdächer
Flachdächer, bei denen eine witterungsbeständige Dachabdichtung über der Wärmedämmschicht angeordnet ist.

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Kaltdächer
Flachdächer, bei denen eine witterungsbeständige Dachabdichtung über der nach außen hin belüfteten Wärmedämmschicht angeordnet ist.

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Umkehrdächer
Flachdächer, bei denen die zwei einzelnen Schichten "Dampfsperre" und "Abdichtung" des konventionellen Warmdaches in einer einzigen Lage unterhalb der Wärmedämmung angeordnet sind.

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Geneigte Dächer

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Belüftete Dächer
Belüftete Dachkonstruktionen (sog. "Kaltdach", korrekt als zweischaliges belüftetes Dach bezeichnet), bei denen direkt über der Wärmedämmung und unterhalb des Unterdaches eine Belüftungsschicht angeordnet ist, wobei diese ist nicht mit der Luftschicht zwischen Dachdeckung und Unterdach verwechselt werden darf. Die Dämmung kann oberhalb, zwischen und unterhalb der Sparren angebracht sein.
Ausreichend bemessene Lüftungsquerschnitte mit hindernisfreien Luftwegen und eine nicht windgeschützte Lage sind Voraussetzung für eine einwandfreie Funktionsweise dieser Konstruktion, da der effektivste Feuchtetransport durch Staudruck auf die Zuluftöffnungen an den Traufen und durch Auftrieb und Sog auf Grund der Abluftöffnungen am First (Kamineffekt) erfolgt.

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Unbelüftete Dächer
Nicht belüftete Dachkonstruktionen (sog. "Warmdach"), bei denen direkt über der Wärmedämmung keine Belüftungsschicht angeordnet ist. Die Dämmung nutzt im Regelfall den Sparrenzwischenraum voll aus oder ist über den Sparren als Aufsparrendämmung angeordnet. Die Dämmung kann oberhalb, zwischen und unterhalb der Sparren angebracht sein, auch Kombinationen sind möglich.
Am häufigsten wird eine Kombination aus Zwischensparrendämmung (Vollsparrendämmung) und Untersparrendämmung eingebaut, um im Sparrenbereich eine Wärmebrücke zu vermeiden. Bei Altbausanierungen, bei denen die Sparren eine geringe Höhe aufweisen, die raumseitige Bekleidung nicht erneuert werden soll und baurechtliche Festsetzungen eine reine Aufsparrendämmung wegen zu geringer Dämmstärke verhindern, ist es sinnvoll, eine Kombination aus Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung auszuführen.

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