Vertiefungswissen anzeigenVertiefungswissen verbergenAllgemeine Beschreibung
Die Innenwand fungiert als Trennwand von Funktionsbereichen oder Räumen eines Gebäudes und ist somit aus bauphysikalischer Sicht ein zentraler Bestandteil des Bauwerks. Die Innenwand muss allen möglichen Einflüssen - Schall, Schwingungen, Erschütterungen - standhalten und die Innenräume vor diesen Einflüssen schützen.
Innenwände müssen darüber hinaus druckstandfest und knicksicher sein, wenn sie tragend wirken sollen. Eine Innenwand hat somit viele komplexe Aufgaben zu bewältigen.
Innenwände sind überwiegend mehrschichtige Konstruktionen, zusammengefügt aus verschiedenen Materialien, die für die jeweiligen Teilfunktionen - Tragen, Dämmen, Trennen - optimal geeignet sind, und, exakt dimensioniert, in bestimmter Reihenfolge einander zugeordnet werden<!--[Schmitt (1984)]-->.
Die verschiedenen Innenwandkonstruktionen können nach ihrem Aufbau und nach den Funktionen in Grundtypen eingeteilt werden:
- | Tragende Trennwände
Tragende Wände werden überwiegend als Scheibe beansprucht und können alle auf sie einwirkenden Lasten und Kräfte wie Eigenlast, Decken- und Dachlasten, Nutzlasten und Erdbebenkräfte mit ausreichender Sicherheit aufnehmen und direkt oder indirekt auf darunter befindliche Konstruktionen oder in den Boden abtragen. Allerdings muss man bei allen Wandbauarten die tragenden Wände in gewissen Abständen durch Mauervorlagen oder Querwände aussteifen.
Aussteifende Wände mit geringem Anteil an Deckenlasten sind Wände, die der Aussteifung des Gesamtbauwerkes im Hinblick auf horizontale Einwirkungen, vorwiegend Wind, gegebenenfalls auch Erd- und Wasserdruck oder der Knickaussteifung dienen; sie haben im Wesentlichen nur ihre Eigenlast abzutragen bzw. jene Lasten, die aus eventuell darüber liegenden aussteifenden Wänden abgeleitet werden müssen. Solche Wände müssen in sich selbst steif sein, um als aussteifende Scheiben zu wirken und werden <b>aussteifende Trennwände</b> genannt. Es kommen also nur Massivwände in Frage. In Beton genügt meist eine Stärke von 10 cm, bei gemauerten Wänden 11,5 cm. Diese Trennwände müssen mit den tragenden Wänden fest verbunden sein. + | Einschichtige Wände Wände aus einer einzigen Schicht, üblicherweise aus einem homogenen Baustoff; typische Beispiele sind eine Natursteinwand, eine Wand aus Sichtmauerwerk oder eine Betonwand. | + | Mehrschichtige Wände Wände aus mehreren, meist in sich homogenen Schichten; typische Beispiele sind Wandkonstruktionen mit Außen- und/oder Innenputz. |
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- | Nichttragende Trennwände
Nichttragende Innenwände dienen nur der Raumtrennung und dürfen weder zur Ableitung von Lasten noch zur Aussteifung von Bauwerken herangezogen werden. Ihr Entfernen darf die Sicherheit nicht entscheidend beeinflussen. Bei nichttragenden Trennwänden sind die Anschlüsse an angrenzende Bauteile wie aussteifende Wände und Stützen besonders sorgfältig auszubilden. Sie können starr, elastisch oder gleitend ausgeführt werden. Bei Tragkonstruktionen mit zu erwartenden Verformungen sind Wandanschlüsse jedenfalls elastisch oder gleitend auszubilden, dies gilt auch im Hinblick auf den Schallschutz.
Die bauphysikalischen Anforderungen an nichttragende Innenwände sind in den Baugesetzen enthalten, wobei in Anforderungen an Trennwände zwischen Wohnungen und/oder Betriebseinheiten oder Trennwände innerhalb von Wohnungen zu unterscheiden ist. Trennwände innerhalb von Wohnungen müssen nur standfest sein, Trennwände zwischen Wohnungen haben auch Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz zu erfüllen.
Nichttragende Innenwände müssen außer ihrer Eigenlast auch geringe statische Lasten, leichte Konsolen sowie geringfügige dynamische Belastungen (Stoßbeanspruchungen) ohne Beeinträchtigung der Gebrauchstauglichkeit aufnehmen und auf tragende Bauteile abtragen können, dürfen aber nicht zum Nachweis der Gebäudeaussteifung oder der Knickaussteifung tragender Wände herangezogen werden.
Installationsschlitze oder Durchbrüche dürfen nur in einem die Gebrauchstauglichkeit und Standfestigkeit nicht beeinträchtigenden Maß ausgeführt werden. Stemmarbeiten an gemauerten Trennwänden sollten möglichst vermieden werden, einem Fräsen, Schneiden oder Bohren ist grundsätzlich der Vorzug zu geben. + | Massive Trennwände Massive Trennwände können aus Hoch- oder Langlochziegel, Gasbeton-, Leichtbeton- oder Normalbetonsteinen, Kalksandsteinen oder Gipsdielen sein. Für die Anschlussfuge werden elastische Materialien, z.B. Kork- oder Faserplatten, verwendet. Die Aufstellung erfolgt wegen des im Vergleich zu leichten Trennwänden wesentlich höheren Wandgewichts immer auf der Rohdecke oder einem Verbundestrich. | + | Leichte Trennwände Nach DIN 4103 gelten als leichte Trennwände alle Innenwände von geringer Dicke und geringem Gewicht, die keine wesentlichen Lasten zu tragen haben. Sie müssen jedoch raumbeständig sein, damit der dichte Anschluss an Wände und Decken gewährleistet ist. Außerdem sollen sie biege-, zug- und stoßfest sein. Aus Gründen der Raumersparnis werden sie zwischen Räumen gleicher oder ähnlicher Bestimmung angeordnet, als versetzbare Montagewände bzw. Wandteile schaffen sie die Möglichkeit der veränderbaren Aufteilung der Geschossfläche. Leichte Trennwände erhalten ihre Standfestigleit in der Regel erst durch Befestigung an den umgebenden Bauteilen. |
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